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Englischprachige Arbeitsverträge – Ok in Österreich?

Ich höre oft eine ähnliche Geschichte von verschiedenen Klienten: Normalerweise stellen sie allen Mitarbeitern an ihren internationalen Standorten englischsprachige Arbeitsverträge aus. Aber sie sind sich nicht sicher, ob das auch in Österreich in Ordnung ist.
 
Amtssprache Deutsch

 

Das ist, was ich ihnen dann antworte: Wie Sie vielleicht wissen, ist Deutsch die offizielle Sprache in Österreich. Die allgemeinen Englischkenntnisse in Österreich sind jedoch recht gut, insbesondere bei den jüngeren Arbeitnehmern (was zum Teil darauf zurückzuführen könnte, dass sie mit dem Anschauen von Netflix-Filmen und -Serien in der englischen Originalfassung aufgewachsen sind?).

Wenn Sie mit einem Mitarbeiter einen Arbeitsvertrag (oder ein anderes Arbeitsdokument) in englischer Sprache abschließen möchten, können Sie dies in Österreich grundsätzlich tun. In Österreich gibt es kein Gesetz, das Ihnen ausdrücklich untersagt, (nur) englischsprachige Arbeitsverträge abzuschließen.

Englischsprachige Verträge vorbehaltlos möglich?

 

Es gibt jedoch ein paar Dinge zu beachten:

  • Sprachkenntnisse der einzelnen Mitarbeiter: Verstehen die Mitarbeiter Englisch so gut, dass sie alle sich aus dem Vertrag ergebenden gegenseitigen Rechte und Pflichten erfassen können? Wenn Sie bereits vorab wissen sollten, dass dies nicht der Fall ist, müssen Sie ihnen möglicherweise zusätzliche Informationen oder sogar deutschsprachige Dokumente zur Verfügung stellen.
  • Einheitliche Dokumentation für alle Mitarbeiter: Wahrscheinlich bevorzugen Sie es in Ihrem Personalmanagement, für sämztliche ArbeitnehmerInnen dieselben Vorlagen zu verwenden. Die Ausgabe von englischsprachigen Vertragsversionen an Mitarbeiter mit ausreichenden Kenntnissen und das Verteilen von deutschsprachigen Versionen an diejenigen, die dies nicht tun, bringt Uneinheitlichkeit, die Sie vermutlich verhindern wollen.
  • Deutsch ist die Amtssprache in Österreich, auch vor Gericht: Im Falle von arbeitsrechtlichen Konflikten kann es erforderlich sein, eine beglaubigte Übersetzung von englischsprachigen Dokumenten als Nachweis vorzulegen. Oft wird dieser Bedarf zum ungünstigsten Zeitpunkt offensichtlich, und Übersetzer verlangen eine zusätzliche Gebühr für Last-Minute-Übersetzungen.
Wie geht man effizient vor?

 

Wie können Sie also vermeiden, dass Sie Ihre Vorlagen vereinzelt an neue Gegebenheiten anpassen müssen oder Probleme haben, in allerletzter Minute eine Übersetzung für Beweise vor Gericht zu erhalten?

Wir neigen dazu, unseren KlientInnen zweisprachige Vertragsversionen vorzuschlagen, bei denen der deutsche und der englische Text nebeneinander stehen. Auf diese Weise können Sie weiterhin die gleiche Vertragssprache anwenden, die an Ihren internationalen Standorten verwendet wird. Es bietet Ihnen auch den Vorteil, dass alle Mitarbeiter, die nur unterdurchschnittlich gut Englisch sprechen, alle Teile der Dokumente verstehen können. Darüber hinaus haben Sie eine Version, die von einem österreichischen Gericht als Beweismittel akzeptiert würde.

Es gibt jedoch auch einige Dinge zu beachten, wenn zweisprachige Versionen von Dokumenten erstellt und verwendet werden. Ich werde diese in einem anderen Artikel hervorheben.

Wenn wir Sie dabei unterstützen können, Ihre Vertragsdokumente auf einen einheitlichen und gesetzeskonformen Standard zu bringen, kontaktieren Sie uns bitte.

Theresa Kamp und Patrick Kainz besprechen einen Diskriminierungs-Fall und recherchieren dazu online.
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